#9 – fluiddd kommunizieren.

:CORE:

wie kann man sicher sein, dass man verstanden wurde? nicht nur gehört
– sondern wirklich gemeint.

was passiert zwischen einem satz und seiner ankunft im anderen?
wie viele filter, erinnerungen, geschichten laufen dabei mit?

vielleicht sprechen wir öfter verschiedene sprachen,
als uns bewusst ist.

eine mimik. ein wort. ein schweigen.
alles lesbar –
aber nie eindeutig.

kann man sich überhaupt ohne interpretation begegnen?
oder ist jedes gespräch eine verdichtung von erlerntem,
verlerntem, fehlinterpretiertem?

was, wenn das missverständnis nicht das problem ist,
sondern der anfang von etwas?
eine möglichkeit, sichtweisen zu verschieben?
zu gestalten?

kommunikation ist nicht neutral.
sie ist geprägt –
durch kultur, erfahrung, sprache, tempo.
durch persönlichkeit und konditionierung.

wenn ich beispielsweise auf französisch denke,
fühlt sich ein satz anders an,
als wenn ich ihn auf deutsch sage.

„je t’aime“ trägt ein anderes gewicht als „ich liebe dich“.
nicht mehr. nicht weniger.
nur: anders.

die aufrichtigkeit bleibt dieselbe.
aber wer ich bin, wenn ich es sage,
kann ein anderer sein.
es hängt davon ab, wo ich gerade bin –
im leben. im kopf. im körper.

es gibt worte, die lassen sich nicht übersetzen.
nur umkreisen.
nur fühlen.

selbst wenn man dieselbe sprache spricht.

was wenn das, das wesentliche an aufrichtiger kommunikation ist:
dass wir ständig um uns selbst und das gegenüber kreisen –
im wissen, dass sich irgendwo ein moment ergibt, in dem man dasselbe meint.

vielleicht nicht identisch.
aber nah genug.