|| INTRO:
ziehen bananen sich gegenseitig aus?
kaum.
und doch:
sie hängen da
eng aneinandergedrückt,
geschützt unter ihrer gelben haut.
niemand sieht,
wie es darunter aussieht.
niemand muss.
und wenn man eine öffnet?
kommt meist das gleiche zum vorschein:
weich, ehrlich, verletzlich.
also:
lügen bananen?
nein.
sie tragen nur ihre schale.
vielleicht ist das der unterschied zum menschen:
wir bauen ständig neue.
:: CORE: Und Was wenn wir einfach mal blank ziehen?
warum sagen wir nicht einfach, was wir meinen?
privat.
im business.
in all den kleinen räumen dazwischen.
ist es angst?
vor enttäuschung?
vor ablehnung?
vor der reaktion, die kommen könnte,
wenn wir wirklich zeigen,
was wir denken, fühlen, wollen?
eine notlüge hier.
ein verschönern da.
ein „passt schon“, obwohl nichts passt.
wir behaupten oft, wir lügen, um andere zu schützen.
aber schützen wir sie wirklich –
oder nur das bild, das sie von uns haben sollen?
eine lüge kann ein mantel sein,
den man jemandem über die schultern legt,
damit er nicht friert.
oder ein vorhang,
hinter dem man sich selbst versteckt.
wo ist die grenze?
zwischen rücksicht und bequemlichkeit.
zwischen taktvoll und feige.
zwischen „ich will dich nicht verletzen“
und „ich will mich nicht zeigen“.
lügen sind auch architektur.
konstruiert aus absichten,
aus vergangenem,
aus erlernten reflexen.
aus dem bedürfnis, sicherzugehen.
zu kontrollieren.
den verlauf zu steuern.
doch was passiert,
wenn wir anfangen, zu glauben,
dass die schale unser wahres ich ist?
vielleicht braucht es manchmal die kleine notlüge –
weil der moment nicht reif ist.
weil das gegenüber gerade keinen freien raum hat
für die komplette wahrheit.
aber vielleicht braucht es genauso das gegenteil:
ein radikales aufreißen.
ein blossziehen.
wie eine banane,
die nicht länger so tun kann,
als sei die schale alles.
ehrlichkeit hat etwas rohes.
sie kann kleben.
sie kann braun werden.
sie kann überraschen.
aber sie zeigt,
was wirklich da ist.
und vielleicht ist das
die eigentliche frage:
wann dient die lüge dem miteinander –
und wann dient sie nur dem eigenen schutz?
und wenn wir uns trauen,
einmal mehr die schale abzustreifen,
als sie festzuhalten –
was passiert dann?
vielleicht nichts dramatisches.
vielleicht etwas befreiendes.
vielleicht etwas,
das näher ist an verbindung
als jede gut gemeinte notlüge.
vielleicht ist wahrheit nicht immer schön.
aber manchmal
ist sie genau das,
was uns – finally –
einander verständlich macht.